Zwischen Hungerast und Timmelsjoch oder Wenn der Geist leidet...Team-Maxim beim 30.Ötztaler Radmarathon

Höhepunkt der diesjährigen Radsportsaison für das Team Maxim war zweifelsohne der 30.Ötztaler Radmarathon, der schönste und vielleicht härteste Radmarathon der Welt. Das legendäre Rennen für jedermann ist an Superlativen kaum zu überbieten, auf einer Länge von 238 Kilometern sind 4 Bergpässe mit 5500 Höhenmetern in drei Klimazonen zu überwinden.

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Die „altbewährte“ Truppe mit Lemmy, Schnappi, Dennis, Steffen, Wolfgang und Muhli als Fahrer wurde diesmal verstärkt durch Horst Matschiske und Schnappi`s Sohn Dennis.


Also wie gehabt: Ein Wohnmobil mieten, abholen und packen vor Lemmy`s Laden. Schon die Hinfahrt mit Stau, Baustelle München, heißen Bremsen und so manch fragwürdigem Verkehrsschild ein Erlebnis. Irgendwann in der Nacht dann Ankunft in Sölden, dem Start- und Zielort. Am frühen Morgen beim Einchecken auf dem Campingplatz werden wir von den bereits angereisten Radsportlern freundlich empfangen. Anders das Wetter; es schießt Kapriolen. Sturm und Regen peitschen an die Fenster, Hagel (nein, nicht Wolle!) gesellt sich dazu. Das Wetter geht aufs Gemüt, aber nicht auf die Stimmung und der Wetterbericht hält Wort. Zum Abend klärt es sich auf.

Muhli und Dennis verwöhnen die Jungs mit kulinarischen Leckerbissen. Vollgestopft mit Kohlenhydraten, die Speicher gefüllt, beherrscht eine gewisse Stille die Szenerie, der ganze Campingplatz scheint davon angesteckt. Ehrfürchtig, gleich einer Andacht gehen die Blicke der Jungs immer wieder in Richtung der schneebedeckten Berggipfel, welche Sölden so wild und schön umrahmen…

Sonntag 28.August: der Wecker klingelt um 04.15Uhr. Muhli startet schon mal – zum Bäcker. Ja, der hat schon auf – an dieser Stelle ein Dank für die erstklassige Organisation, bis ins Detail.

Die Jungs brauchen jetzt Zeit für sich, jeder weiß, was zu tun ist. Um 06.00Uhr reihen sie sich zum Start in das Fahrerfeld ein. Der Morgen begrüßt sie mit klarem Himmel, aber einem eiskaltem Atem. 15.000 wollten, 4.000 haben es geschafft hier zu sein, endlich wird der Traum gelebt und unsere Jungs sind dabei! Ein Jahr Vorbereitung, findet heute Vollendung und Bestimmung!

Ortswechsel. Zwei Stunden später auf dem Kühtai(2020m), dem ersten Berg, wartet Muhli gemeinsam mit den angereisten „Supportern“ Olaf, Dennis Kittner und Armin an der Strecke.

Kurz vor neun werden die ersten Fahrer gesichtet. An den vielen Werbe- und Begleitfahrzeugen erkennt man erst wirklich den Stellenwert dieses Megaevents. Armin entpuppt sich als wahrer „Späher“, entdeckt er doch den ein oder anderen bekannten Sportler im Feld der ersten 200 Fahrer, so u.a. Jan Ullrich. Unsere Jungs kommen den Berg herauf, so wie wir es erwartet haben, alle sehen noch frisch aus. Schon jetzt zeichnet sich ab, wie gut unser Horst „Tapete“ drauf ist, jagt er doch mit einem super Tritt den Berg hinauf. Wir schauen den Jungs hinterher, jetzt muss jeder auf seine Weise das Rennen angehen, wobei die Platzierung hier wirklich Nebensache ist. Natürlich wird der spätere Sieger gebührend geehrt, der Fokus ist hier jedoch wirklich auf den Jedermann gerichtet, der hier durchkommt. Diese Philosophie ist hier allgegenwärtig und nicht unangenehm, prägt sie doch das Rennen.

Wir, die nicht mitfahren, können deshalb nur vermuten was in den nächsten Stunden in den Köpfen der Jungs vor sich geht: Quält sich Steffen gerade am Brenner(1377m)? Vielleicht lacht Lemmy jetzt mit „versäuertem“ Gesicht am Jaufenpass(2090m)? Hat Schnappi am Timmelsjoch (2509m) wieder einen holländischen Freund gefunden? Ob Dennis bei der finalen Abfahrt nach Sölden auch zwei gleiche Flaschen am Rad hat? Wir können nur vermuten, dies tun wir jedoch in Ehrfurcht vor der sportlichen Leistung !

Am Ende des Tages Augenblicke, die die Jungs wohl nie vergessen werden. Alle schaffen es und tragen stolz das Finisher-Trikot. So verschieden ,wie sie eben sind ,haben sie ihren Traum gelebt, und so unterschiedlich verarbeiten sie am Abend auch diesen Tag. Und wieder gehen ihre Blicke in Richtung der Berge, diesmal vielleicht auch in ihren Gedanken ein wenig Demut vor ihrer eigenen Leistung…

PS: wie schon gesagt, eigentlich sind die Zeiten nebensächlich, denn das Finishen steht im Vordergrund, für die Statisten der Vollstädigkeit halber, aber deshalb auch hier im Postscriptum:

Herausragend Horst:    9.14.17,6 Std.,   Dennis Rössl: 10.35.21,7 Std.,   Lemmy: 11.19.23,7 Std.,  Schnappi: 11.39.45,3 Std.,  

Wolfgang: 11.44.41,7 Std.,   Steffen: 11.47.09,3Std.

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